Fragebogen

Die Wandlungsphasen

Schon vor über 3.000 Jahren wurden im ostasiatischen Raum durch Beobachtungen der Natur allgemeine Rhythmen „entdeckt“ und mit den fünf Begriffen von Holz (H), Feuer (F), Erde (E), Metall (M) und Wasser (W) bezeichnet. 

 

Sie bezeichnen Grundbewegungen im Universum und helfen uns, den stetigen Kreislauf des Erzeugens mit Geburt und Wachstum, Blüte, Reifen und Ernte, Verwelken und Speichern zu verstehen.

 

Auf die Geburt und erste Wachstumsphase (H) – denken Sie an einen Löwenzahn, der sich durch die Ritzen zwischen den Pflastersteinen kämpft – folgt die Leichtigkeit der Pubertät bzw. Sturm-und-Drang-Zeit der Jugend (F). Es schließt sich die Phase der Reifung (E) an – in der wir in die Arbeitswelt eintreten, eine Familie gründen und viele Jahre immer wieder ähnlich vorgehen. Zum Spätsommer oder Ende der aktiven Berufslebens ernten wir die Früchte unserer Arbeit und trennen die Spreu vom Weizen (M). Im Alter schauen wir das vergangene an und integrieren die Erfahrungen in unser Wesen. Im Vergehen liegt bereits die Basis für den neuen Beginn (W).

 

Dieser Naturablauf kann übertragen werden auf den rhythmischen Ablauf des Tages, der Jahreszeiten, unser Leben im Allgemeinen oder auch die wiederkehrenden Regelmäßigkeiten von Partnerschaften und Teams, Projekten und Unternehmensentwicklungen. 

Die Theorie der fünf Phasen wurde seit ihrem Ursprung zu einer recht komplexen Lehre mit verschiedenen Zuordnungen und Assoziationen erweitert.
Wir alle tragen die Phänomene der Natur in unterschiedlicher Ausprägung in uns und haben damit eine einzigartige und ganz spezifische Konstitution mit ganz besonderen Fähigkeiten und Talenten. Der eine Typ ist eher ungeduldig und aufbrausend, der andere freundlich, der nächste sehr pragmatischen und hilfsbereiten. Darüberhinaus gibt es auch den disziplinierten und klar Denkenden oder den philosphierend Weisen“.

Gleichgewicht und Balance 

Dabei hat jeder Charakter seine positiven und negativen Seiten. Ist alles in Balance ist es fein, ein zuviel oder zuwenig der Eigenschaften bringt uns aber in ein Ungleichgewicht. Und je nach unserem eigenen Grundtypen geht es uns damit im Umgang mit unseren Mitmenschen und der jeweiligen Situation einmal besser und einmal schlechter.
Die mit den Phasen verbundenen Eigenschaften können auch auf das individuelle Verhalten in der Partnerschaft, den Beruf oder spezifischen Situationen übertragen werden.
Alle 5 Elemente sind wiederum in jedem einzelnen Element repräsentiert. Demnach sind die Menschen nicht einem einzelnen „Typus“ eindeutig zuzuordnen, vielmehr haben sie ein bis zwei Haupt- und zusätzliche Nebenanteile. Würde man die Grundtypen in seinen Anlagen nach der chinesischen Chronobiologie anschauen, gibt es über 10 Millionen Unterscheidungen.
Extreme machen uns besonders:
Neben den normalen Ausprägungen gibt es ein Kontinuum von zwei Extremen.  So ist Freude eine natürliche, emotionale Empfindung. Im einen Extrem zeigt sie sich als wilde Euphorie, im anderen als völlige Freudlosigkeit oder Unglück. Und genau diese Extreme sind es, die Menschen zu einer interessanten Persönlichkeit mit besonderen Eigenheiten machen. Um eine genaue Einteilung der Vielzahl von beobachtbaren, individuellen Erscheinungsformen vornehmen zu können, sind allerdings umfassende Erfahrung und ein tiefergehendes Verständnis notwendig.

Die 5 Haupttypen

Holz Typus
Holz (also Bäume und Pflanzen) wächst und wächst. Wenn ihm Platz gegeben wird, wächst es nach oben, in die Breite sowie nach unten. Seine Wurzeln wachsen nach unten.
Wenn sich im Frühjahr Holz-Energie mit Wasser-Wasser und Feuer Energie vermählen, steigt das Wasser im Holz auf. Die Natur bricht durch, es wird wieder grün. Kennen Sie den Ausspruch Grünschnabel oder der ist noch grün hinter den Ohren? Eine typische Redewendung für alle, die gerade etwas Neues begonnen haben und noch keine wirkliche Erfahrung haben. Das gilt auch für neue Projekte oder Start-Ups. Es ist die starke Zeit des Holzes. Im Herbst, der Metallphase ist das Holz eher schwach und hat weniger Kraft die Blätter fallen ab und auch der Baum muss sich auf die Überwinterung einstellen.
Der Holz Typ im Menschen
Menschen von einem Holz Typus sind menschlich, barmherzig, freundlich, kreativ. Hat ein Mensch viel „Holz“ dann wird er viele Ideen haben, durchsetzungsstark sein und möglichereise als erhaben oder arrogant wirken. Fehlendes oder auch exzessives Holz könnte dazu führen dass dieser Mensch ungeduldig wirkt oder sogar unfreundlich wirkt.
Feuer Typus
Feuer Energie dehnt sich nach oben aus. Der Schein einer Kerze oder ein Buschbrand zeigen die Kraft und Ausdehnung eines Feuer Typen ganz deutlich. Feuer wird auch durch die Sonne gekennzeichnet. Das große Feuer erlebt seine „Hochzeit“ im Sommer.
Der Feuer Typ im Menschen
Wie beim Lampenfieber oder in der Pubertät kann es zu einem gerötetem Gesicht führen, wenn man aufgeregt ist. Gleichzeitig spricht man sehr viel, bringt über die Stimme und dem Funkeln in den Augen Begeisterung und Freude unter die Menschen. Ein charismatischer Leader, dem man gerne folgt, weil er optimistisch, respektvoll und ehrenhaft ist. Zu starkes oder aber auch fehlendes Feuer könnte mangelnde Höflichkeit und Empathie anzeigen.
Erde Typus
In der Natur folgt die Erde Phase auf die Feuer Phase. Der Blütephase folgt die Entwiclungsphase und die wirkliche Frucht entsteht.
Aus dem verbrannten Holz entsteht Asche, die als Dünger die Erde nährt und fruchtbar macht. Aus Mutter Erde entsteht neues und nur hier kann wirkliche Transformation stattfinden. Der Erde Typ steht in der Mitte, fest, standhaft, loyal und verbindet alles andere miteinander.
Die Erde wird repräsentiert durch Berge, Felsen, Dünen, aber auch fruchtbare Äcker.
Der Erde Typ im Menschen
Wie ein Berg steht jemand felsenfest, vielleicht auch konservativ, stur und dickköpfig. Gleichzeitig bildet er etwas zentrales und steht für Kraft und Standhaftigkeit in einer Meinung. Er dient der Orientierung. In Veränderungsprojekten kann es schon vorkommen, dass er eher an Bewährtem festhalten möchte und es wird ihm schwer fallen Gewohnheiten zu ändern. Umso schneller blüht und wächst etwas in einem fruchtbaren Ackerboden. Zu viel oder zuwenig Erde können einen Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit aufkommen lassen.
Metall Typus
In der Natur folgt auf den Spätsommer der Herbst. Der Herbst wird assoziiert mit dem Metall und in der Erde sind Erze enthalten. Im Herbst zieht sich die Natur langsam nach innen zurück zu einem zentralen Punkt. Dieser Prozess benötigt einige Zeit. Metall wird auch repräsentiert durch Messer, Äxte, Schwerter oder Ritterrüstungen. Es dient der Verteidigung nach Außen, damit das Innere bewahrt wird, sollte aber auch porös sein, um Dinge nach Außen zu lassen. Metall glänzt und es freut sich, wenn seinen inneren Qualitäten Aufmerksamkeit gegeben wird.
Der Metall Typ im Menschen
Dem Metall wir zugeschrieben, dass es für Gerechtigkeit, Loyalität und Ritterlichkeit steht. So könnte sehr starkes oder schwaches Metall zu Kampfes Lust führen oder einstehen für Gerechtigkeit. Metall bedeutet auch „Recht“ zu sprechen und zu entscheiden. Reflektion, was ist richtig oder falsch, was darf bleiben oder muss gehen basierend auf einer genauen Einschätzung der gemachten Erfahrungen. Eine große Verantwortung Strukturen zu schaffen, aufzuräumen aber Unternehmen richtig aufzustellen bzw. Anpassungen vorzunehmen. Die Blätter fallen von den Bäumen und so ist es auch ein Mensch, der für Ordnung und Klarheit steht und diese auch schafft. Vielleicht erkennen Sie manchmal einen Hang zum Perfektionismus in Ihnen.
Wasser Typus
Wasser kann eine Menge Formen annehmen, wie Nebel, Dunst, Regen sucht sich aber immer seinen Weg. Die Energierichtung des Wassers ist nach unten gerichtet. Wasser, fließt von einem höherem zu einem niedrigeren Punkt so wie das Wasser einer Bergquelle sich seinen Weg bis zum Meer sucht und dort in einem großen und ganzen verknüpft wird. Es ist vergeichbar mit Wissen, das über das Leben aufgebaut wird und die Aufgabe ist es dem Holz zur Verfügung zu stellen, damit Ideen entstehen und wir in unserem Leben etwas wunderbares machen.
Hier zeigt sich auch seine Qualität: „Ein steter Tropfen höhlt den Stein“. Mit dem Wasser verbunden ist die Ausdauerfähigkeit, sich einem Thema zu widmen, und dran zu bleiben. Die Feuer-Energie im Sommer lässt das Wasser warm werden und nach oben aufsteigen. Ein Wasserfall hingegen hat keine Feuer Energie wie ein Springbrunnen. Dem Wasser werden die Eigenschaften: intelligent, weise, wissend, kommunikativ zugeschrieben. Wasser ist Leben und steht so auch für Leidenschaftlichkeit und Sexualität.

Wechselwirkungen der Phasen untereinander

In der Natur gibt es einen natürlichen Rhythmus. Und so spricht man von einem aufbauenden, nährenden oder natürlichen Entwicklungsprozess. In der Natur gibt es im Rhythmus keinen wirklichen Stop. Es kann sein, dass der Sommer nicht aufhören will und wir im Oktober noch warme Tage haben, oder der Winter uns noch einmal im April Schnee bringt. Aber: irgendwann ist es vorbei.
Übertrage dieses Denken einmal auf Deine eigene Entwicklung.
Sicher kennst Du Menschen denen es schwer fällt ihre Pubertätszeit hinter sich zu lassen und das Leben nicht ernst nehmen können und für immer jung bleiben wollen.
Oder auch denen die am Ende des Berufslebens schwer loslassen können. So werden Nachfolgeregelung im eigenen Familienunternehmen oder als Angestellter der Übergang in die Rente blockiert und man wehrt sich gegen den natürlichen Fluss. Aus welchen Gründen auch immer.
Oder Menschen die Lernen, unheimlich viel Wissen anhäufen und dieses nicht in Ideen umsetzen können.
Oder denen, die tausende Ideen haben, aber diese nicht kreativ in Lüsungen oder Produkte weiterentwickeln können.
Es entstehen Blockaden in einem Selbst, in der Partnerschaft, mit den Mitmenschen, Arbeitsteams.
Normale, gesunde und ausbalancierte Prozesse werden aufgehalten.
Es kommt zur Blockade, Energie staut sich, Unzufriedenheit kommt auf.
Im schlimmsten Fall ernsthafte Krankheiten, denn dort wo viel ist, etsteht Reibung, Hitze, Druck – und dieses muss aufgelöst werden.
Im Gesamtsystem ist zu schauen, was dem Organismus helfen kann, in seinem Umfeld in Balance oder Ausgleich zu kommen.